Zahnersatz

Mit dem Begriff Zahnersatz wird jede Form des Ersatzes von fehlenden natürlichen Zähnen beschrieben. Neben fehlenden Zähnen besteht noch die Möglichkeit, dass Zähne durch Unfälle, Krankheiten, Karies oder altersbedingten Verschleiß durch einen Zahnersatz teilerneuert werden müssen. Fehlende oder beschädigte Zähne sind übrigens nicht nur ein ästhetisches Problem: Sie führen oft auch zu weiteren Problemen wie Funktionsverlust, vermindertes Kauvermögen, Rückgang des Kieferknochens und unter Umständen sogar zu einer Verschlechterung der Aussprache.

Ein Zahnverlust zieht immer auch eine Fehlbelastung des restlichen Gebisses nach sich, was sich ungünstig auf den gesamten Zahnhalteapparat auswirken kann. Mehrere fehlende Zähne schränken die Kaufähigkeit ein, wodurch das Essen nicht mehr klein genug gemahlen werden kann, um ordentlich vom Körper aufgenommen zu werden.

Im Falle von Zahnverlust oder kaputten Zähnen stellt sich daher nicht die Frage „Ob Zahnersatz?“, sondern „Wann Zahnersatz?“. Verlorene und fehlende Zähne sollten immer ersetzt werden. Die einzige Ausnahme bilden Weisheitszähne oder Zähne, die in seltenen Einzelfällen aufgrund eines zu schmalen Kiefers entfernt werden müssen.

Zahnersatz wird unterteilt in “festsitzender Zahnersatz”, “herausnehmbarer Zahnersatz” und “kombinierter Zahnersatz”.

Als festsitzender Zahnersatz werden Inlays, Onlays, Kronen, Teilkronen, Brücken und Implantate bezeichnet. Eine Prothese oder Teilprothesen ist ein sogenannter herausnehmbarer Zahnersatz. Eine Kombination aus festsitzenden und herausnehmbaren Teilen ist ein kombinierter Zahnersatz). Welche Form des Zahnersatzes jeweils eingesetzt werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unter anderem spielen die Lücke der Größe und der Preis eine Rolle.

Verschiedene Zahnersatzarten:

  1. Inlays
  2. Onlays
  3. Zahnkronen und Teilkronen
  4. Zahnimplantate
  5. Zahnbrücken
  6. Zahnprothesen
  7. Kombinierter Zahnersatz 
  1. Inlays
    Ein Inlay ist eine passgenaue Einlagefüllung, welches bei Karies oder einem Zahndefekt in einen Zahn eingesetzt bzw. verklebt wird. Im Gegensatz zu einer regulären Füllung wird das Inlay schon vor der Einsetzung fertig geformt und nicht erst im Zahn moduliert und dann verhärtet. Inlays können aus verschiedenen Materialien hergestellt werden: Gold, Keramik und Zirkon, Dentahlstahl, Kunststoff oder Titan. Inlays werden im Seitenzahnbereich und bei Teilen der Kaufläche eines Zahnes verwendet. Wenn auch die Zahnhöcker überdeckt spricht man von einem Onlay.
  1. Onlays
    Onlay (Kuppelfüllungen) werden wie Inlays vor Einsetzung als feste Teile im Zahnlabor hergestellt und überdecken zusätzlich die kaukraftübertragenden Zahnhöcker eines Zahnes. Die Übergänge vom Inlay, Onlay bis hin zur Teilkrone sind fließend.
  1. Zahnkronen und Teilkronen
    Die natürliche Zahnkrone ist der sichtbare Teil eines Zahns. Wenn ein Zahn sehr stark beschädigt ist, aber noch fest im Kiefer verankert ist, dann kann zu einer künstliche Krone oder Teilkrone als Ersatz gegriffen werden. Für eine Krone wird der sichtbare Teil des natürlichen Zahnes entfernt. Auf den verbleibenden Zahnstumpf wird dann eine künstliche Zahnkrone gesetzt. Bei einer Teilkrone wird nur ein Teil des oberen sichtbaren Teiles eines Zahnes entfernt und anschließend mit einer Teilkrone ersetzt.
    Zahnkronen bestehen aus Metall, Edelmetalllegierungen, Kunststoff, Keramik oder Zirkon und werden mit einem Spezialklebstoff stabil auf dem Restzahn befestigt. Je nach Fall kann es, für die sichere Arretierung von Zahnprothesen notwendig sein, Pfeilerzähne mit Kronen zu bestücken.
  1. Zahnimplantate
    Zahnimplantate sind bei Zahnverlust eine hervorragende Methode für einen stabilen und langlebigen Zahnersatz. Sie werden fest in den Kieferknochen verankert und bestehen in der Regel aus zwei Teilen: einer künstlichen Zahnwurzel (Implantatkörper) und dem sichtbaren Implantataufbau bzw. der Implantatkrone. Nachdem der Implantatkörper gesetzt ist, folgt eine Zeit der Abheilung. Anschließend wird der Aufbau aufgeschraubt und der künstliche Zahn kann wieder voll belastet werden. Zahnimplantate eignen sich nicht nur zum Ersetzen einzelner Zähne, sondern auch zum Schließen größerer Zahnlücken in Verbindung mit Brücken und zur sicheren, dauerhaften Befestigung von Zahnprothesen, in dem sie die Funktion künstlicher Pfeilerzähne einnehmen.
  1. Zahnbrücken
    Brücken schließen größere Zahnlücken und überbrücken den Abstand von mehreren fehlenden Zähnen bei Zahnverlust. Die Befestigung erfolgt an den Seiten über sogenannte Pfeilerzähne. Der Nachteil bei natürlichen Pfeilerzähnen ist der, dass diese erst angeschliffen werden müssen, wobei noch gesunder Zahnschmelz für die Anbringung von künstlichen Zahnkronen entfernt werden muss. Um dies zu vermeiden, kann auf Zahnimplantate zurückgegriffen werden, die dann die Funktion von Pfeilerzähnen einnehmen. Brücken bestehen aus Brückenbasis, Befestigungselementen und Kunstzähnen. Es gibt ein- und mehrgliedrigen Zahnbrücken. Zur Herstellung werden unterschiedliche Materialien bzw. Materialmixe verwendet. Die Verblendung erfolgt in der Regel mit haltbarem Keramik.
  1. Zahnprothesen
    Eine Zahnprothese ist ein herausnehmbarer Zahnersatz. Man unterscheidet zwischen Teil- und Vollprothesen. Teilprothesen ersetzen mehrere fehlende Zähne und werden mittels unterschiedlicher Halteelemente an natürlichen Pfeilerzähnen oder Implantaten befestigt. Vollprothesen kommen dann zum Einsatz, wenn keine natürlichen Zähne mehr vorhanden sind. Eine herausnehmbare Zahnprothese haftet mittels Unterdruck auf dem Zahnfleisch des Kieferkamms.
  1. Kombinierter Zahnersatz
    Ein kombinierter Zahnersatz besteht aus einem festsitzenden und einem herausnehmbaren Teil. Da herausnehmbare Zahnprothesen die Lebensqualität deutlich einschränken, wurden in der modernen Zahntechnik Lösungen wie die erfolgreiche All-on-4 Methode entwickelt.

Welcher Zahnersatz sich am besten für Sie eignet, hängt zum einen davon ab, wie stark der Zahn oder die Zähne beschädigt sind und zum anderen davon, was Ihnen der Zahnersatz wert ist. Je nach Material gibt durchaus qualitative und auch ästhetische Unterschiede, die es zu berücksichtigen gilt. Schließlich kommt es im Regelfall auch darauf an, welche Versorgung von Ihrer Krankenkasse oder Zusatzversicherung bezahlt bzw. unterstützt wird.

Die Größe der Versorgung und die Art des erforderlichen Zahnersatzes gibt die jeweilige Beschädigung oder der Verlust von Zähnen vor. Bei einer Untersuchung wird festgestellt, was gemacht werden sollte. In leichten Fällen von Karies reicht eine einfache Füllung. Schwierige Fälle erfordern evt. eine Krone, ein Implantat, eine Brücke oder eine Prothese.

Sobald die Art der nötigen Versorgung feststeht, ist die wichtigste Frage die, welches Material verwendet werden soll. Hier ein kurzer Überblick:

  1. Keramik
    Keramik und Keramikverbundstoffe haben unschlagbare Eigenschaften. Es ist nicht nur sehr belastbar und formbeständig, sondern kann perfekt auf die Farbe der umliegenden Zähne angepasst werden und ist Biokompatibel, d.h. selbst für Allergiker geeignet. Die Oberfläche ist glatt und abriebfest. Beläge setzen sich an ihr nur schwer ab, was ein echter Vorteil ist. Auch werden Kälte und Wärme nicht so schnell an den darunter liegenden Zahn abgegeben. Keramik oder Keramikverbundstoffe sind allerdings nicht die günstigste Variante für einen Zahnersatz. 
  1. Metall und Edelmetall
    Grundsätzlich sind alle metall- oder edelmetallbasierten Zahnersatze Legierungen aus verschiedenen Metallen. Man unterscheidet Nichtedelmetall-Legierungen und Edelmetall-Legierungen. Die günstigste Variante ist sogenannter Dentalstahl, das ein traditionelles Zahnersatz-Material ist. Etwas teurer, aber auch mit sehr guten Eigenschaften versehen ist Titan. Bei Edelmetall-Legierungen ist Gold das am häufigsten verwendete Edelmetall. Der hohe Goldpreis hat allerdings für hohe Kosten gesorgt.
  1. Kunststoff
    Kunststoff ist als Material für den Zahnersatz eher nicht zu empfehlen, da er nicht so haltbar und belastungsfähig wie die anderen Materialien ist. Zudem verfärbt er sich schneller und nutzt sich schneller ab. Kunststoff wird daher meist nur als Provisorium oder bei Verblendungen verwendet. Als Material ist es allerdings deutlich kostengünstiger als z.B. Keramik.

Die Kosten beim Zahnersatz sind extrem abhängig von der benötigten Versorgung. Es ist ein Riesenunterschied, ob Sie nur ein einfaches Inlay oder einen kombinierten Zahnersatz aus Implantaten und einer Vollprothese benötigen. In jeden Fall sollte zuallererst eine sorgfältige Untersuchung und Bestandaufnahme erfolgen. Es muss dabei geprüft werden, welche Zähne von Karies betroffen sind und auch, ob eine Parodontitis vorlieget und wenn ja, wie stark.

Nach der Eingangsuntersuchung wird Ihnen Ihr Zahnarzt sagen können, welche Versorgungsalternativen Ihnen zur Verfügung stehen und in wie weit sich Ihre Krankenkasse oder Zusatzversicherung an der Versorgung beteiligen kann und wird.

In unserer Zahnarztpraxis profitieren Sie entscheidend davon, dass wir direkt über ein angeschlossenes Zahnlabor und Zahntechniker verfügen, der Ihren Zahnersatz zeitnah und kostengünstig herstellen kann.

Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass gerade bei größeren Arbeiten oder einem weitreichenden Zahnverlust die Kosten oft rapide steigen. Mit dem Einsatz von speziellen Verfahren wie All-on-4 oder All-on-6 können wir die Kosten verkleinern, während Sie in den Genuss des Einsatzes modernster Zahntechnik kommen, die Ihnen über viele Jahre die Treue hält. Für eine unverbindliche Kostenschätzung vereinbaren Sie einfach einen Termin mit uns.

  1. Gesetzliche Krankenkassen
    Um eine einheitliche Regelung zu ermöglichen werden seit 2005 Festzuschüsse von den Krankenkassen gezahlt, die sich an dem Befund und der nötigen Behandlung orientieren. Für die Bewilligung des Festzuschusses muss vorab ein Heil- und Kostenplan (HKP) bei der Krankenkasse eingereicht und geprüft werden.Der Festzuschuss wird jährlich angepasst und orientiert sich an den Kosten einer Standardversorgung. Er liegt pauschal bei 50%. Patienten, die sich vorbildlich verhalten und zur regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung gehen und dies in ein Bonusheft eintragen lassen, können den Festzuschuss erhöhen. Bei einer lückenlosen Führung des Bonusheftes über 5 Jahre, steigt der Festzuschuss auf 60%. Wenn die Vorsorgeuntersuchung über zehn Jahre vorbildlich eingehalten worden sind, steigt der Zuschuss sogar auf 65%. Eine Ausnahme sind finanzielle Härtefälle. Zu den Härtefällen zählen Personen, bei denen die Kosten der Zahnbehandlung als unzumutbar angesehen werden. In solchen Fällen steigt der Festzuschuss auf den doppelten Betrag.

Wichtig zu wissen ist, dass der Zuschuss unabhängig von der gewählten zahnärztlichen Versorgung ist. Je qualitativer der Zahnersatz, desto mehr muss der Versicherte dazuzahlen.

  1. Zahnzusatzversicherungen
    Hier kommt es ganz auf den abgeschlossenen Tarif an. Manche Zahnzusatzversicherungen verdoppeln z.B. den Festzuschuss. Dies ist für Patienten vorteilhaft, die mit einer Standardbehandlung zufrieden sind. Die Zusatzversicherung deckt in diesem Fall zusammen mit der gesetzlichen Krankenkasse die jeweilige Behandlung vollständig ab. Wenn jedoch eine höherwertige Behandlung gewünscht wird, dann zahlen die Vertragskunden weiterhin einen Eigenanteil, abhängig von der Art der Versorgung. Andere Zusatzversicherungen decken auch qualitativ höherwertige Behandlungen mit ab.
  2. Private Krankenversicherungen
    Bei privaten Krankenversicherungen kommt es wie bei den Zahnzusatzversicherungen auf den gewählten Tarif an. Grundsätzlich gilt im Regelfall auch hier, dass größere Arbeiten vorab genehmigt werden müssen. Die übernommen Kosten decken meist jedoch auch qualitativ höherwertigere Behandlungen ab.